Einmal Hamburg und zurück…

Hurra ein Shooting!

 

Oder: von Parkknöllchen,
gefühlten 40° und Muskelkater

Sicherlich – ein mehrtägiges Fotoshooting,
noch dazu in Hamburg, und noch dazu mit und
bei Poletto… das ist schon toll.

Gehört ganz bestimmt auf die Spitzenplätze
der Jobs, die man im Laufe des Jahres super
gerne macht. Aber was es wirklich bedeutet,
das wissen eigentlich die Wenigsten…

 

 

 

 

Shooting…. Der erste Übersetzungsvorschlag von Leo ist „Abschuss“. Dann erst Aufnahme und Dreharbeiten… Halte ich für ziemlich treffend, denn so ein Shooting schießt tatsächlich den Vogel ab. Nicht nur, dass im Vorfeld geplant, gescribbelt, telefoniert und gemailt, Listen geschrieben und gecheckt werden. Layouts aufgebaut, verworfen und überarbeitet werden, Rezeptbeispiele gesucht, Moods noch und nöcher zusammengestellt werden. DAS ist ja der ganz normale Wahnsinn.

Nein, es geht dann weiter, dass man sich einen Transporter – ja, kein Auto, einen Transporter – VOLL bis unters Dach mit Geschirr, Utensilien, Gastgeschenken und Katalogen packt. Zusieht, dass man seine eigene kleine, spärlich gepackte Tasche und sich selbst verstaut bekommt. Und dann geht‘s los. Lediglich mit einer halben Stunde Verspätung. Ab auf die Autobahn und dann, abgesehen von zwei kleinen Pausen durch nach Hamburg. Stau. Klar. Aber nicht nennenswert. Spätestens vorm Elbtunnel war er abzusehen. Einchecken im Hotel. Halbe Stunde Zeit zum Frischmachen und ab ins Taxi zu Poletto‘s. Aussteigen, rein gehen. Setzen. Zurücklehnen. Getränke bestellen. Dann erst mal richtig umschauen, wo man die nächsten zwei Tage verbringen wird.

 

Nein, auch keine Zeit, zuerst will die Speisekarte studiert werden.

HMMM…

Burrata mit Kirschtomatenfondue,
Heilbutt mit Artischocken, Pasta mit Trüffel, Tatar vom Ochsenfilet mit Wachtelei

Das waren die Auserwählten. Und ich kann nur sagen: wir haben es nicht bereut. Es passte sogar zum Schluss noch der leckere Klassiker rein – Crème Brûlée, was sonst. Fast könnte man vergessen, dass man gar nicht zum Spaß da ist. Stimmt… wir MUSSTEN ja probieren und aussuchen, was am nächsten Tag vor die Kamera soll. Damit man weiß, wovon man spricht.

Am nächsten Morgen ging‘s los. Koffer wieder ins Auto (die nächste Nacht waren wir in einem andern Hotel untergebracht) und ab in die Eppendorfer Landstraße ins Polettos. Tja, dank einer riesen Baustelle direkt vor der Tür war natürlich kein Parkplatz zu bekommen. Glücklicherweise nehmen ja Bushaltestellen seeeehr viel freien Platz in Anspruch. Da kann man sicherlich noch etwas von abzwacken. Nun… ging schon… das Knöllchen kostet dann „nur“ 5,-  … ich find‘s günstig. Haben dann trotzdem irgendwann umgeparkt.

 

GUTE VORBEREITUNG IST JA BEKANNTLICH DIE HALBE MIETE.

UND SO IST ES AUCH BEI EINEM
FOTOSHOOTING.

Der Fotograf wurde erst nachmittags erwartet, und so blieb etwas Zeit die Szenen zu definieren. Verschiedene Teller den verschiedenen Gerichten zuzuordnen, Deko zu bestimmen, gegenüber im Laden noch andere Blumen für die Tische zu besorgen, mit Mitarbeitern das Schaufenster umzugestalten, mit ihnen zu „schnacken“, Vorbereitungen in der Küche selbst schon mal zu fotografieren und und und.

Achso, und natürlich den halben Transporter schon mal auszuladen. Da im Polettos jeder Zentimeter optimal ausgenutzt ist, hatten wir natürlich ein kleines Problem mit unseren vielen Kisten und Kartons. Eigentlich stand ständig etwas im Weg. Vielen Dank an der Stelle noch mal für die Geduld des Teams! Glücklicherweise spielte das Wetter mit, so dass wir einen Großteil unserer mitgebrachten Ware im Hinterhof deponieren konnten. Gut bewacht von Polettos Hund Rosie.

Als der Fotograf mit samt Assistent und noch mal Unmengen an Gepäck anrückte hatten wir gefühlt die Arme bis zum Boden hängen. Das gibt Muskeln… Nach einiger Vorbesprechung ging‘s dann los. In der Küche, Making-ofs, Braten, Schnippeln, Würzen, Anrichten. Toll arrangierte Gerichte auf unseren Tellern. Eingedeckter Tisch. Und dann kam Cornelia Poletto selbst. Ganz entspannt ging‘s wieder in Besprechung wie wir nun mit ihr weitermachen. Bitte dies, bitte das. „Klar, kein Problem“ kam dann immer. Zum Glück, denn wir hatten ein hartes Pensum erarbeitet mit Szenen und Situationen, die wir gern abdecken wollten. Das Kuriose an diesem Shooting ist eigentlich, dass man plant und macht und tut – es letztlich aber einfach „laufen lässt“. Nur Eckpunkte und wirkliche „Must-haves“ abarbeitet. Hört sich einfach an, aber ganz ehrlich, es ist total anstrengend.

Aber genau das ist es glaube ich, was den Katalog so lebendig und einzigartig macht. Es gibt kein „Schema F“, keine Schubladen. Es wird viel improvisiert. Das Gehirn arbeitet auf Hochtouren. Klar, wir denken direkt weiter; wie wird die Katalogseite aussehen, wie passt dieses oder jenes in einen runden Ablauf. Macht das jetzt Sinn, was wir hier gerade tun. Und schon geht‘s auch schon weiter. Am Ende des Tages eins lassen wir uns auf die Bänke vorm Restaurant fallen. Fix und fertig. So schön kann ein Shooting sein. Und Tag eins war der Entspanntere…

 

DER NÄCHSTE TAG WAR NÄMLICH EIN
DONNERSTAG. DER ERSTE DONNERSTAG IM
MONAT.

DAS HEISST POLETTO-ABEND!

 

Ein Überraschungs-6-Gänge-Menü für 40 Gäste. Da wird gegessen, was auf den Tisch kommt 😉 Unser Vor- und Nachmittag gestaltete sich genauso abwechslungsreich, stressig und spannend, wie der Tag zuvor. Und dann wurde es allmählich ernst. In der Küche starteten die ersten Vorbereitungen. Geplante Teller für die verschiedenen Gänge wurden noch mal hin und her getauscht, optimiert und abgestimmt. Klar mussten die knapp 300 Geschirrteile wieder erst aus dem Transporter, aus den Kisten, aus dem Packpapier herangeschleppt und durchgespült werden. Die Muskeln machten sich bemerkbar, noch überanstrengt vom vorigen Tag. Riecht nach Muskelkater…

 

 

Und dann ging‘s los. Die ersten Gäste trafen Punkt 19 Uhr ein. Begrüßt wurden sie mit einem Poletto-Cocktail und Parmesanmuffin als Aperitif. Das Team in der Küche lässt sich keine Aufregung anmerken. Ganz die Profis halt. Und Poletto selbst mitten drin. In der Küche, bei den Gästen, Blick für uns in die Kamera.
Los ging‘s dann mit „Sylter Schnitzel“ (Austern), Gemüsetatar mit norwegischer Königskrabbe, handgemachte Agnolotti alla Carbonara, Loup de mer mit Knusperschuppen, Zweierlei vom Irish Beef. Und als Abschluss, mit vielen Ahs und Ohs gekrönt, Varianten von Erdbeer & Estragon. Nicht nur für den Gaumen (was wir leider nicht selbst beurteilen können…), sondern auch für‘s Auge ein Gedicht. Mit vielen angeregten Unterhaltungen an kleinen und am großen Tisch klang der Abend aus.

Wir packten so gut es ging schon wieder alles zusammen. Wieder rein in Papier und Kisten, startklar zum Verladen. Hundemüde waren wir gegen halb eins zurück im Hotel in der Hafencity. Gute Nacht.

Der letzte Tag in Hamburg. Eine Dusche und ein Kaffee, und ab ging‘s. Ein letztes Mal zu Poletto. Kisten einladen. Verabschieden. Tanken. Und ein paar Stunden später waren wir wieder zu Hause. Fix und fertig, aber mit gutem Gefühl, etwas tolles geschafft zu haben.

Der Blog mit den finalen Bildern folgt in den nächsten Tagen…

 

 

 

 

 

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