Freitag 8.30 Uhr –
foodies fantasies.
Treffen in der Lobby und Ansage von Pierre. Raus in die Kälte. Gefühlte -15°C. Wind.
Einmal rechts. Nochmal rechts. Rein in die Metro,
oder wie sagt man in NYC?
Vor den Gleisen, kurze Pierre’sche Sub Instruktionen. Rein in die nächste U-Bahn bis zur Wallstreet.
Beeindruckend. Nein, vorher noch zum „One World Trade Center“ und dem 4.-höchstem Gebäude der Welt. Hier versteht man die eigene Stimme nicht. Kräne, Bagger, LKW’s hunderte von Bauarbeitern. Fertigstellung Dauert
sicher noch ein paar Tage.
Unser Trupp marschiert durch die Business-graue Wallstreet zur Staten Island Ferry. Rein ins warme Terminal. Jede Menge Security und Hunde, die Hochexplosives schon an der Witterung erkennen. Die Fähre braucht nur 25 min.
bis Staten Island. Wir lassen die City hinter uns, die das mit einem grandiosen Panoramabild belohnt.
Das künftige ONE WORLD
TRADE CENTER
Hinter den Bugwellen der Fähre taucht die unwirklich schöne, ja fast magische Silhouette der schnellsten Stadt der Welt auf. Links an Lady Liberty vorbei, straight nach Staten Island. Fähre schnell verlassen. Rechts rum und nochmal rechts und wieder auf die Fähre in Richtung Manhatten. Staten Island hinterlässt keinen Eindruck bei mir.
Zurück im Terminal auf der Seite Manhattans riecht es nach Glühwein und Waffeln. Wieder zurück durch die kalte Wall Street. Schnell in die U-Bahn und jetzt zum St. Marks Place. Hier werden NYC verrückteste Konzepte entwickelt. Interessante Läden links und rechts.
Pierre will zu einem Geheim Tipp. Den wir dann, weil so geheim – erst übersehen.
Ein kleines schmutziges Fenster im Basement. SPOT – leuchtet auf einem orangenen Schild.
Hinter den nicht sehr sauberen Fenstern hochgestellte Stühle. Darüber ein Laden mit „For Sale“. Trotzdem entert Pierre mit 2 anderen foodies die Treppe. Tür auf, Tür zu und sie kommen nicht zurück. Also nach. Warm schlägt uns hochprozentiger Schokoladenduft entgegen. Zwei, drei Reihen Bänke + Tische aus Bauholz, ein 3 m langer Tresen und dahinter Ritter Eisenherz und die sieben Zwerge in leuchtendem Orange. Nonstop
kichernde asiatische Mädchen, junge Frauen, die geschickt unglaubliche Desserts basteln, die in ihrer Komposition und „Design“ sicher einmalig und garantiert dem Trend voraus sind.
Eigentlich steht schon in 1,5 h das Fine-Dining Lunch im 3* Sterne-Restaurant JEAN GEORGES an. Egal – das was hier auf den Tisch kommt, muss jeder versuchen. Und so gehen die Teller mit den verschiedensten süßen Versuchungen herum. Und als wenn das nicht genug wäre, gibt Ritter Eisenherz zum Schluss noch einmal eine komplette Runde Hochsüßes an die nun doch schwächelnde Gruppe.
Finito! Ein Gruppenbild für die SPOT-Pinnwand und weiter. www.spotdessertbar.com
… und weiter zum …
EATALY. 8.000 qm feinstes Italien „to go“.
Einsteigen und am liebsten nie wieder aussteigen. Caffe, Prosciutto, Pasta, Dolci, Vino, …Birreiria – ich werde von all dem Guten, Leckeren, super Dekoriertem „al Gusto“ erschlagen. Geht aber nicht – in 15 min geht die U-Bahn Richtung Central Park und dann zum JEAN GEORGE. Aber wir kommen noch mal auf das Thema zurück.
EATALY NYC, 200 5th Avenue, New York, NY 10010, www.eataly.com
Vor dem Lunch noch schnell ins MANDARIN ORIENTAL. Den Blick aus dem Restaurant in der 35-igsten Etage auf die Skyline im Norden, werde ich nie vergessen. NYC in slow motion. Fast erstarrt. Ganz anders. Ruhig. Gelassen.
Über alle Hektik erhaben. Der Panoramablick durch die Glasfront, ein in sich ruhendes New York wie auf eine riesige Leinwand gemalt.
Vier unserer foodies biegen hier zum Restaurant ASIA – 2 Sterne – zum Lunch ab. Alle schwärmen im Anschluss vom eleganten Ambiente, der leichten Fusion Küche und dem sagenhaften Blick.
Lift abwärts. 35 Etagen
Mandarin Oriental New York, 80 Columbus Circle at 60th Street, New York, NY 10023, www.mandarinoriental.de/newyork
Raus aus dem MANDARIN ORIENTAL, bei drei über die Straße hüpfen und rein ins zweitbeste Restaurant der City.
JEAN GEORGES. Abends zu fast utopischen Preisen, offeriert man zum Lunch ein 2-Gänge Menü für 38$ !!! Wirklich!!! Hört sich nicht nur gut an, ist auch wirklich klasse.
Auf der Rechnung stehen dann trotzdem 140 $. Wir haben schließlich noch zu sechst zwei günstige Flaschen Pinot Grigio, 3 Flaschen Wasser und jeder einen Espresso getrunken. Na, von irgendwas muss ja diese Armada an äußerst distinguiertem Personal bezahlt werden. Deshalb reut uns kein Cent. Trotzdem tolles Erlebnis. Die Speisen ohne Makel, der Service super freundlich, super professionell und super choreographiert. Komplett synchron tischen 3 junge Damen und Herren mit eingespielten Bewegungen AUF UND AB UND … ACHTUNG – jetzt kommt’s – auf ein Augenzwinkern des „Vorarbeiters“ auch genauso synchron mit einstudierten Bewegungen wieder ab. Chapeau. HOHE SCHULE! Mein Respekt findet kaum noch Grenzen.
Um 20:00 Uhr sind wir schon wieder in einem anderem Stadtteil unterwegs: Lower East Side!
Spannend! Authentisch, EXPERIMENTELL. Crunchy. Tausende von Leuten unterwegs – Freitag Abend!
im schillers erkämpfen wir uns einen platz am tresen.
Klasse-Laden.
Sieht aus als wäre er aus der Prohibitionszeit. Falsch, sagt Pierre – gerade mal 6 Jahre alt ist der Schuppen. Der Besitzer ist ein Design-Freak und hat rund um die Welt Baumaterial, Ausstattung und Accessoires besorgt um dieses Juwel so authentisch wie möglich raus zu putzen.
Hinter der Theke ein baumhoher Rasta. Ruhe und Freundlichkeit in Person. Ein charismatischer Bär mit eineinhalb meterlangen Armen. Ja, wenn´s hier mal rund geht, braucht man Reichweite.
Wir nehmen 2 eissssskalte Bier und wieder raus.
Schiller‘s, 131 Rivington Street, New York, NY 10002, www.schillersny.com
am historischen katz-deli vorbei zum ziel unseres langen abends:
Das BEAUTY&ESSEX, eine der angesagtesten Party-Adressen für „junges“ Volk überhaupt. (Unser Schnitt dürfte so bei, hmm 45 liegen…) Pierre hat einen Tisch reserviert mit einem Mindestumsatz von 2.000 $. Vor Wochen! Und trotzdem warten wir ca eine 1/2 h auf unseren Tisch. Macht aber nix – die in recht spärlich grünem Robin Hood-Leder gezwängten Girls verkürzen uns die Zeit mit einigen Drinks. Nett. Sympathisch. Freundlich, solange man den mindestens 20%igen Tipp nicht vergisst.
Die Gäste: Beauties mit viel Es-Sex in allen Hautfarben. Deren Begleitung nicht minder beauty, multikulturell und augenscheinlich finanzkräftig. Geld spielt hier angeblich eine untergeordnete Rolle. Hier ist Party und eyquisites Partyfood angesagt. Von Montag bis Montag. Für New Yorker spielt der Tag zum Feiern eher eine unwichtige Rolle. Nur „Bridge-people“, also die armen Menschen, die über eine der New Yorker Brücken nach Manhattan kommen, feiern am Wochenende…
Unsere Robin-Hoodies geleiten uns durch den brechend gefüllten „Partysaal“, in einen noch spärlicher beleuchtenden Raum. So eine Art Schatzkammer (Hallo Herr Gstettner!) Hier eine schwarze Tafel mit schwarz gepolsterten Stühlen.
Die Tafel hochglänzend. Komplett eingedeckt.
Zuerst Wasser und Chardonnay.
Dann Cabernet bis zum Schluss.
Und dazwischen auf extra großen Platten,
10 Gänge fantastisch angerichtetes
Finger-/ Partyfood der Extraklasse.
Vom TUNA SASHIMI über LOBSTER TACOS bis hin zu vielen bunten PETITE CUPCAKES. Qualität erstklassig.
Leider sind etliche unserer Trendworkshopper von den vorausgehenden Exkursionen schon so „satiesfied“, dass einige der „dishes“ unangerührt zurückgehen. (…übrigens, der Einstandspreis und der tatsächlich abgerechnete Preis klafft auch hier wieder „all in“ beträchtlich auseinander.
Hat sich trotzdem super gelohnt. Uns reut kein einziger $.
Man versteht zwar sein eigenes Wort nicht mehr, macht jedoch nichts bei all den Köstlichkeiten am Tisch.
(Schade,… dass man die Zeit nicht auf heute Mittag
11.00 Uhr zurückdrehen kann – bei mir geht fast
gar nichts mehr.)
Das BEAUTY&ESSEX ist eine im Neo-Pomp gestylte Location. Üppige Polster, schwarz glänzende Tische und Stühle, Gold, Lüster und schräge Ideen: am Kopf unserer „Schatzkammer“ ein gläserner, beleuchteter Tresor. Im Tresor, eine Büste mit trashigem Collier. Modeschmuck, bewacht von sechs Sicherheitskameras. Die Toilette – ein ca. 35 qm Plüsch-Boudoir. Mittendrin das WC. Sehr großzügig. Sehr komfortabel. Ich schaue mich nach versteckten Kameras um. Das kann nicht ernst gemeint sein. Diese Toilette ist einfach zu dekadent für einen Mitteleuropäer.
BEAUTY & ESSEX, 146 Essex St, New York, NY 10002, www.beautyandessex.com
Kurz vor 0:30 Uhr reicht es dann auch dem Letzten. Die Fahrt in den Yellow Cabs durch die Tag und Nacht blinkenden Avenues bis ins Chambers verläuft entsprechend ruhig.
Schade ich war nicht wegen Allergie nicht dabei!!