Die Ziegenprinzessin

Titel„ANNA, paul und Emma haben‘s vermasselt.“

 

So fängt die Geschichte der kleinen Fromagerie von Claudia Schäfer-Trumm an.
3 Ziegen und Eine Frau mit einer „schnapsidee“ 😉

Von wegen Schnapsidee, vielleicht dachten das anfangs einige aus der Familie, dem Freundeskreis und vorallem aus der Oberroder Nachbarschaft. Was will die denn mit 3 Ziegen… ?

Claudia hat sich mit ihren Ziegen einen kleinen Traum verwirklicht. Eigenen Käse für den Eigengebrauch herstellen, das war die Idee. Doch aus 3 wurden dann schnell 100…
Über 100 Ziegenmädchen, das ist doch der Wahnsinn.
Mathilda, Froni, Pilagia, Justine, Leni und wie sie nicht alle heißen. Und Claudia kennt sie alle mit Namen, allein das ist schon eine Leistung.

All die Kleinen Geschichten und lustigen Anekdoten aus der Anfangszeit bis heute wollte Claudia in einem Buch geschmückt mit super leckeren Ziegenkäse-Rezepten festhalten. so schnell ist der 2. Traum erfüllt.

 

Das buch heisst „Die Ziegenprinzessin“ – und hier ist es: TADAaa!!!

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Das Beste ist dabei, zumindest für mich, dass ich es 2für mein Abschlussprojekt der Fachschule Medientechnik gestalten durfte 😉

Freu’ mich heute noch wie ein Honigkuchenpferd darüber. Aber mehr dazu am Ende des Blogs…

Das Buch „Die Ziegenprinzessin“ ist einfach ein tolles Buch. Und man kann fast schon sagen „spannend“. Denn die Anfangszeit war für Claudia und ihre Ziegen nicht so einfach. „Melken, das sollte doch nicht so schwer sein“, von wegen. Vollkommene Klischee-Bestätigung. Die Ziegenmädchen können ganz schöne Zicken sein. Gut zureden hilft nicht, denn die Ziegen verstehen kein Deutsch und vorallem kein Oberroder Dialekt. Anna zum Beispiel ließ sich nur mit Bestechnung melken: leckere Mörchen, Hafer oder Mais mussten schon sein. Einfaches Heu vor der wählerischen Ziegennase hatte keine Chance. Und die Melkeinrichtung war anfangs auch noch ein reinstes Provisorium…

Aber die ganze Arbeit lohnte sich, allein für
den wunderbaren aromatischen Ziegenkäse. Ich komme jetzt schon wieder ins Schwärmen. So lecker… und auch so schön. Hier spürt man die Liebe zum Detail von Claudia.

Wunderschöne Blüten, Lavendel, Rosmarin und vieles mehr schmücken ihren Ziegenkäse. Der Käse war schon längst nicht mehr für den Eigenverbrauch gedacht. Alle wollen
ihn, den leckeren Ziegenkäse der kleinen Fromagerie.
Selbst Sterneköche sind große Fans.

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Ein muss. Nee, ein absulutes Muss ist die Käse- und Weinverkostung „Sinnfonie der Sinne“. Mir läuft jetzt schon wieder das Wasser im Munde zusammen. Ein Gaumenschmaus der Dritten Art. Nee, ohne Witz! Ausgesuchte Weine und bester Ziegenkäse vereint im gemütlichsten Ambiente des Westerwaldes. Was will man mehr?!

Fast jedes Wochenende freitags und samstags veranstalten Claudia und ihr Mann mit Hilfe ihrer Familie die „Sinnfonie der Sinne“. Hier grad mal zwischendruch ein rießen Kompliment an Claudia!! unglaublich, wie macht sie das? Halbtags arbeitet sie als Personalchefin in einem Hotel. Vorher und danach zu den Ziegen in den Stall (sind ja nur über 100), am Wochenende mind. 1 Veranstaltung und zwischendurch mal etwas Ziegenkäse für zahlreiche Anfragen herstellen und liebevoll „dekorieren“ und verpacken. Stiefel und Pumps im Akkord-Austausch… Oh mann, dass Claudia mit den Gummistiefeln noch nicht ins Hotel gegangen ist, ist schon ein kleines Wunder. Hier kann man nur sagen: RESPEKT!

Aber jetzt weiter mit der wohl leckeresten und 5gemüt-lichsten Käse- und Weinverkostung zwischen Westerwald und Frankreich.
Start ist 19 Uhr, dann geht es zu den Ziegen auf die Weide und in den Stall. Kleiner Tipp: am Besten besucht ihr die „Sinnfonie der Sinne“ zwischen April und Juli, dann sind die Zicklein noch ganz klein und wahnsinng niedlich. Dieses Jahr kamen allein knapp 50 Stk. auf die Welt. Was für ein Trubel, das kann man sich gar nicht vorstellen. Aber zuckersüß. Während der kleinen Wanderung zu den Ziegen erzählt Claudia lustige Anekdoten von Anna, Emma und Co. Und nicht zu vergessen Bock Anton, der dieses Jahr Wahnsinniges geleistet hat.

Zurück vorm Bruchsteinhaus, umgeben von Kräutern und Lavendel, gibt es einen Prosecco und eine selbstgemachte Ziegenkäse-Praline zum Empfang, beides erfrischend kühl. Anfangs denkt man: Ziegenkäse und Schokolade, das passt doch gar nicht. Unsinn, passt super! Außergewöhnlich lecker. Nach dem kleinen Apéritif geht es ins Bruchsteinhäuschen. Sowas von gemütlich und fast schon niedlich ist es dort. Man sitzt an 4er oder auch größeren Tischen, im Bett mit Waschtisch, neben Wärmflasche und Bettpfanne oder Nähmaschine und gezimmerter Puppenstube. Eng beieinander, neue Kontakte werden geknüpft, es wird gelacht und man wartet schon sehnsüchtig auf den ersten Gang. Was wird da wohl kommen? Ich und meine Schwiegermamma haben es im Juni erlebt und waren einfach verzaubert vom ganzen Ambiente. Wir konnten das 7-Gänge Menü ganz und gar nicht abwarten. Doch dann ging es endlich los:

Couscous mit Ziegenkäse-Feta und frischen Kräutern, Salat mit Mango, würzigem Ziegenkäse und essbaren Blüten, Karotten-Ingwer-Suppe mit cremigem Ziegenkäse-Häubchen, mild-würziger Ofenkäse mit Pfefferbeeren
– ein Traum!

TellerVor jedem Gang ein wundervoller, passend zum Gericht ausge-
wählter Wein, den Dirk Trumm (Mann von Claudia) vor jedem
Gang kurz vorstellte und uns einschenkte, und das nicht
zu wenig. Bedenkt mal: 7 Gänge – zu jedem ein Glas Wein
– ganz am Anfang – der Prosecco vor dem Bruchsteinhäus-
chen und  der wunderbare Ingwer-Apéritif-Wein vor dem
1. Gang (der hat‘s übrigens meiner Schwiegermama angetan,
riesen Ingwer-Fan & dann noch als Wein. Begeisterung pur.)
Also, ich fasse mal zusammen: 1 Prosecco, 1 Apéritifwein und
7 Weine (mal rot, mal weiß) und
es wird nach Wunsch auch mal nachgeschenkt) Uiuiui… Ich gebe euch einen Tipp: Fahrt nicht
mit dem Auto, sucht euch ein Hotel in Oberrod oder einem Nachbar-
ort, es wäre wirklich schade um die köstlichen Weine. Ab Herbst/Winter gibt es sogar auch Übernachtungsmöglich-
keiten bei Claudia. Sie und ihr Mann wollen weiter anbauen und für Ihre Gäste ein Bed & Breakfast anbieten. Ist das nicht unglaublich? Noch mehr Arbeit… Aber für Claudia & Co. ein weiterer Traum, den Sie verwirklichen wollen.

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Doch weiter geht’s mit den Köstlichkeiten. Schnell noch den Wein vom letzten Gang leer trinken, denn Dirk Trumm kündigt schon den nächsten Weißwein aus der Region an. Was natürlich von Gang zu Gang und von Wein zu Wein nicht mehr so schnell vonstattengeht…

So, es folgen: himmlicher Flammkuchen natürlich auch mit Ziegenkäse, danach ein Dessert das eine Sünde Wert ist –
Mann o Mann – ich kann‘s schon gar nicht mehr zusammenfassen: „Ziegenmousse“ geschichtet mit fruchtigem ich glaube „Erdbeer-Rahbarber-Creme“ war’s und on Top – sowas hab ich noch nie gegessen – eine Lavendel-Salsa mit gerösteten Mandeln… hmmm, das hätte ich gerne jetzt, SOFORT!!! Aber „Ziegenbuch“ sei Dank, die Variante gibt es auch mit Mangocreme zum nachmachen (natürlich auch mit anderen Früchten der Saison).

Dann der Höhepunkt, Licht geht aus. Stromausfall? Nein, nein, ein kleines Feuerwerk. Claudia und Ihre Helfer kommen mit einer Käse-Platte bestückt mit Wunderkerzen die Treppe hinauf zu uns an die Tische (auch nicht ganz einfach im Dunkeln). Funkeln in den Augen der Gäste. Was für ein Höhepunkt! Da steht er nun auf unserem Tisch, der Käse-Traum: Ziegencamembert mit Blüten, „Westerwälder Diamant“, Westerwälder Knoten in Pinienasche gereift, – Oh, Gott, grad mal Ziegeschnell den ersten Knopf der Hose aufmachen ;), sonst passt nichts mehr rein – Ziegenbrie mit Salbei, Ziegenschnittkäse in Rotwein gereift und und und…
Pappsatt und glücklich saßen wir da. Was für ein schöner Abend. Meine Schwiegermama war sowas von begeistert. Sie hat noch tagelang von diesem Abend geschwärmt. Also, wer bei seiner Schwiegermama punkten will, weiß was er zu tun hat. Gilt aber auch für die Freundin, Ehefrau und Oma!

Am Ende gab’s noch eine ganz herzliche Verabschiedung von Claudia (die von dem ganzen 4 Std. Treppen hoch- und runterlaufen bestimmt total fertig war, was man ihr aber gar nicht ansah). Und nicht vergessen: etwas Ziegenkäse für Zuhause mitnehmen und den Ingwer-Wein für meine bis über beide Ohren strahlende Schwiegermama. Denn den guten Käse und die Weine kann man am Ende der Verkostung auch käuflich erwerben. Das Buch „Die Ziegenprinzessin“ natürlich auch…

Ich freue mich jetzt schon aufs nächste Mal.
Mehr Info‘s über die „Sinnfonie der Sinne“ und die kleine Fromagerie auch unter: www.kleine-fromagerie.de. Hier findet ihr auch die aktuellen Termine für die nächsten Verkostungen. Welche für dieses Jahr fast schon ausgebucht sind. Also schnell, jetzt schon Plätze fürs nächste Jahr reservieren. Es lohnt sich!

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Der Ziegenkäse der kleinen Fromagerie – so gut, dass er zu den Besten in Deutschland gehört.

 

Eine Auszeichnung des Feinschmeckers. DA kann man stolz drauf sein. Kompliment!

Er ist aber auch nahezu göttlich, dieser Ziegenkäse. Es gibt ihn in zahlreichen Variationen: Camembert, Brie, Frisch- und Weichkäse gereift in Pinienasche, mit Salbei, Lavendel, schönen Blüten, Chili, Trüffel, Bier und und und… Claudia, kommt aus dem Kreieren ihrer Käse gar nicht mehr raus. Ihr fällt immer was Neues ein, was sie unbedingt ausprobieren will.

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128 Seiten “reinster Käse” !

 

Das hat Spaß gemacht. „Die Ziegenprinzessin“, mein Abschlussprojekt der Fachschule Medientechnik. Ach, war das schön. Trotz viel Arbeit und langer Nächte. Ich hatte 5 Wochen nur Ziege im Kopf, auch im Traum sprangen Sie vor mir her. Und kein Tag ohne Claudia. Wenn wir nicht telefonierten gingen mind. 10 Emails am Tag hin und her. Die letzten so gegen 2.30 Uhr morgens. Und das nicht nur von mir. Wir haben wohl beide gedacht: „Schläft die nie?“. Das hört sich für den ein oder anderen vielleicht schlimm an. War es aber nicht, so eine Zusammenarbeit kann man sich echt nur Wünschen.
Vielen Dank dafür, Claudia!

Meine Aufgabe: Konzeption, Gestaltung, Fotografie (Ziegenkäse, Warenkunde u. einige Rezepte), Projektbetreuung und Produktion des Buches „Die Ziegenprinzessin“. Dazu kam ein Lesezeichen, ein Grußkärtchen, ein Bucheinführungsflyer mit Bestellformular und eine Anzeige.

Konzept, Buch & Co. und den Ziegenkäse gab’s dann auch für meine Prüfer (das war keine Bestechung) schön in einer Holzkiste mit Heu verpackt. Das Konzept mit Ziegenlederband auf dem Innendeckel befestigt, Kärtchen mit Lavendelzweig vorne drauf und ab damit… Das Ergebnis war super. Die Note auch 😉

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2 Kommentare

Kommentare

  1. Das Buch ist – eintauchen in eine andere Welt; träumen, genießen.
    Am 9. September 2014 fahre ich mit den LandFrauen aus Puderbach in die Kleine Fromagerie um mit offenen Augen zu träumen und den Genuss auf der Zunge zu spüren.
    Ich weiß, ich werde nicht enttäuscht.

  2. Guten Abend.
    Habe gerade die Sendung im TV verfolgen können. Es war wunderschön und so inspirierend.
    WOW, was Frau Claudia Schäfer Trumm alles leistet. Alle Achtung!
    Ich bin ein echter Ziegenkäse-Fan, werde aber erst im Januar ihre Käse- Köstlichkeiten bestellen können. Ich freu mich schon darauf.
    Herzlichste Grüße